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Was ist Zufall?



Der Begriff Zufall wird für verschiedene Ereignisse verwendet. In der Regel hat man keine Erklärung dafür, wie bestimmte Situationen entstehen konnten. Das konnte eine unerwartete Begegnung, ein spontaner Einfall oder Lottogewinn sein. Verschiedene Menschen machen sich auch Gedanken darüber, ob es überhaupt Zufälle gibt. Viele sind davon überzeugt, andere versuchen für alles eine stringente Erklärung zu finden.

Es lohnt sich, bei dem Begriff Zufall einmal genauer hinzusehen. Dazu sollen drei Begriffe geprägt werden, die das Auftreten von zufälligen Ereignissen näher beschreiben.

Zufall-Nicht-Möglich: Zufälle, die niemals eintreffen können.


Wenn wir Situationen begegnen, die uns nicht erklärbar sind, reden wir gerne von Zufall. Dabei bedenken wir nicht, dass es viele Arten von Zufällen gar nicht geben kann.

Bauen wir uns ein kleines Szenario auf. Nehmen wir ein ausreichend großes Becken, in dem sich 100 Kugeln befinden, davon sind 5 rot und 95 blau. Wie groß ist nun die Wahrscheinlichkeit, mit verbundenen Augen (zufällig) eine gelbe Kugel aus dem Becken zu nehmen? Diese Frage ist überflüssig. Ein solcher Zufall kann nicht eintreffen. Die Voraussetzungen dafür sind nicht gegeben, weil keine gelbe Kugel im Becken vorhanden ist.

Zufall-Möglich: Zufälle, die eintreffen können.


Es gibt Ereignisse, deren Auftreten können wir nicht erklären. Das kann z.B. ein plötzlicher Unfall sein, den wir mit einer rücklickenden Analyse aufklären oder ein Lottogewinn, den man sich mit einem Blick für die Zukunft erhofft hat. Solche Ereignisse sind nicht vorhersehbar, können aber erwartet werden. Diese Art von Zufall ereignet sich im Gegensatz zum Zufall-Nicht-Möglich, weil die notwendigen Elemente dazu vorhanden sind. Im Straßenverkehr sind es die Teilnehmer, Menschen mit ihrer mehr oder weniger vorhandenen Aufmerksamkeit u.v.a.m. Im Lottospiel ist es das gesamte Lottosystem mit den entsprechenden Bedingungen und der Wille eines Menschen, an diesem System teilzunehmen. Solche zufälligen Ereignisse gibt es sehr oft.

Bauen wir uns ein kleines Szenario auf. Herr Sorglos verläßt seine Wohnung, um einzukaufen. Auf seinem Weg muß er an einem Haus vorbei, das an der Einmündung zur Hauptstraße steht. Seine Frau sagt noch besorgt: "Geh nicht diesen Weg. Auf dem Haus liegen Dachziegel, die könnten dir auf den Kopf fallen". Herr Sorglos hört nicht darauf, weiß er doch, daß die Chancen für so einen Unfall äußerst gering sind und er deswegen beruhigt gehen kann. An der Einmündung zur Hauptstraße passiert das Unvorstellbare: Ein Dachziegel fällt vom Haus herab und trifft Herrn Sorglos. Solche Zufälle können entstehen, sie sind gut erklärbar.

Das zufällige Ereignis wäre jedoch nicht eingetroffen, wenn die folgenden Voraussetzungen nicht erfüllt gewesen wären: Nur wenn alle entscheidenden Elemente zum richtigen Zeitpunkt und an der richtigen Stelle vorhanden sind, können solche Zufälle eintreten.

Zufall-Stringenz: Zufälle, die in einer Zufallskette liegen.


Diese Art von Zufall ist äußerst komplex, weil er in einer Zufallskette liegt. Er trifft nur ein, wenn vorher bereits andere Zufallsereignisse aufgetreten sind. Für das Endergebnis dieses Zufallsprozesses müssen die Einzelereignisse von Kettenglied zu Kettenglied logisch und stringent erklärbar sein. Betrachten wir einmal unser Leben insgesamt. Die Wissenschaft hat die Existenz des Weltalls und unser Leben auf ca. 14 Mrd. Jahre ermittelt. Alles begann mit dem Urknall. Danach gab es eine Verkettung von zufälligen Ereignissen in Form von Katastrophen, Gesteinsbildung, chemische Zusammensetzungen und Herausbildung von Leben, unsere heutige Existenz. Das erstaunliche dabei ist, dass wir existieren und mit dem Umfeld und Universum ein einzigartiges Geflecht bilden, das genau aufeinander abgestimmt ist. Wenn wir diese Zufälle jeder einzelnen Ereigniskette multiplizieren, so ergibt sich eine Zahl, die hinter lauter Nullwerten verschwindet. Sie hat für realistische Betrachtungen keinen Wert mehr.

Diese Art von Zufall führt uns zu der schwierigen Überlegung, ob er überhaupt in der Realität eintreffen kann. Weil uns auch die Wissenschaft diese Frage noch nicht beantworten kann, muss jeder für sich selber eine Bewertung vornehmen.

Zufall: Zufälle, wie wir sie heute verstehen.


Wenn wir heute über ein zufälliges Ereignis sprechen, sollten wir genau wissen, zu welchem Zeitpunkt er sich ereignet hat und ob die notwendigen Elemente auch in einer geeigneten Form vorhanden waren. Im äußersten Fall müssen alle drei Zufallsarten hintereinander eingetroffen sein, damit es zu dem Ereignis kommen konnte:
Ereignisketten sind in der Evolutionstheorie die mit weitem Abstand häufigsten.

Die Möglichkeiten für Zufälle werden in dem Artikel "Zufall in der Evolutionstheorie" näher betrachtet.

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