Evokrit Evolution Darwin Kritik Zufall Mutation Selektion Anpassung Zeiträume Karl Willnat
Der Pseudoschöpfer
Wissenschaftler erklären die Entstehung der verschiedenen Lebensformen mit großem Respekt, weil sie darin wunderbare und komplizierte Vorgänge sehen. Ihr beschreibender Ausdruck ist:
- Das hat die Evolution so gemacht, um dieses oder jenes zu erreichen
- Das hat die Evolution wunderbar gemacht
- Da hat sich die Evolution etwas gedacht
- Ein Meisterwerk der Evolution
Hier wird die Evolution mit ihren antreibenden Elementen (Zufall, Mutation und Selektion) personifiziert und wie ein Schöpfer beschrieben, der aber in Wirklichkeit abgelehnt wird. Evolution durch einen umformulierten Schöpfer, einen
Pseudoschöpfer. Auch wenn man einen Schöpfer strikt ablehnt, so ist doch ohne ihn vieles nicht erklärbar. Wenn ersatzweise ein
Pseudoschöpfer eingesetzt wird, so erzeugt man mit dieser Gedankenführung einen Widerspruch, der nicht mehr
stringent ist.
Der Evolutionsbiologie fehlen noch die verbalen Werkzeuge, um sich beschreiben zu können. Die Aussage "Evolution ist eine bewiesene Tatsache" ist daher verfrüht. Es müssen erst noch die verbalen Werkzeuge sorgsam ausgewählt werden, um die wissenschaftliche Beweiskraft zu erlangen.
Was wäre, wenn die Evolutionsbiologie sich nur auf wissenschaftliche Argumente beschränken würde? Wo stünde sie heute, wenn sie sich nicht gegen den Glauben an einen Schöpfer versteht und ständig ihre Daseinsberechtigung aus diesem Konflikt bezieht? Die Beweiskraft würde erheblich gemindert, besteht doch ein wesentlicher Teil aus antichristlicher Polemik. Bei einem Verzicht darauf könnte man mit andersdenkenden Personen einen respektvollen Umgang pflegen und sein eigenes Wissen bereichern.
Karl Willnat
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